Besondere Formen und Gebete

 

3. Beten hinter dem Imam

Den Muslimen ist anempfohlen, ihre Pflichtgebete (fard) gemeinschaftlich zu verrichten. Wem dies nicht möglich ist, der kann allein beten. Für das Freitagsgebet und die Festgebete ist die gemeinsame Verrichtung vorgeschrieben. Sunna-Gebete verrichtet man allein. Wo gemeinschaftlich gebetet wird, führt ein Gebetsleiter (Imam) die Gruppe. Alle Gläubigen stellen sich in geraden Reihen hinter dem Imam auf, der allein in der Mitte vor der ersten Reihe steht. Die nijja (Absicht), das betreffende Gebet dem Imam folgend zu verrichten, wird von jedem Gläubigen gefasst. Das Gebet wird von jedem Gläubigen mit Position A und Text 1 eröffnet, nachdem der Imam es derart eröffnet hat. Nur der Imam spricht die Gebetstexte (3, 4, 6, 10) laut. Die Gläubigen verneigen sich, dem Imam folgend, werfen sich ihm folgend nieder, setzen sich ihm folgend auf und schließen ihm folgend das Gebet mit zweimaligem salam ab. Niemand ändert seine Haltung, bevor der Imam „Allahu akbar“ gesagt hat. Irrt sich der Imam und verrichtet sadschdatu-s-sahw (siehe unten, Fehler im Gebet), müssen alle, die hinter ihm beten, ihm auch darin folgen.

Wo nur zwei Personen zusammenbeten, stehen sie nebeneinander. Kommt eine dritte Person hinzu, soll der Imam nach vorn treten und der dritte mit dem zweiten Betenden eine Reihe bilden. Niemand soll allein in einer Reihe stehen, und vorhandene Reihen sind zu schließen, bevor eine neue Reihe gebildet wird.

Es gibt keine Reihen, in denen Männer und Frauen nebeneinander stehen. Frauen beten immer hinter den Männern. Selbst wenn eine Frau hinter ihrem Gatten betet, bildet sie eine separate Reihe hinter ihm.

Ein Mann kann in dieser Weise das Gebet für Männer und Frauen leiten, nicht aber eine Frau. Wo nur Frauen beten, leitet eine Frau das Gebet. Sie steht dann in der Mitte der ersten Reihe, nicht vor der ersten Reihe.